Nothing beats Face-to-Face
Artikel im ExpoPark Journal 10/2020
Begegnungsorte schaffen – das ist der Grundbaustein des Geschäftsmodells der Firma ZEISSIG aus Springe. Was aber, wenn Begegnungen plötzlich nicht mehr stattfinden dürfen?
Die Messe- und Veranstaltungsbranche ist durch die Corona-Abwehrmaßnahmen einer der am härtesten getroffenen Wirtschaftszweige. Seit Anfang März kann diese Branche ihrer eigentlichen Tätigkeit nicht mehr nachgehen und kämpft seither, u.a. mit der Initiative #Alarmstuferot kämpft um ihren Erhalt, für ihre Zukunft. Doch letztlich muss jedes Unternehmen für sich selbst einen Weg finden.
Theoretisch hätten Messen in Deutschland wieder stattfinden können (bis zum 02.11.2020), Hygiene- und Schutzkonzepte sind entwickelt, Besucherregistrierung erfolgte schon vor Corona. Doch Messen wurden immer noch abgesagt. „Dies hat in erster Linie wirtschaftliche Gründe. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis eines Messeauftritts ist für den Aussteller nicht mehr gegeben, wenn das Publikum, insbesondere das internationale ausbleibt“, erklärt Hartmut Zeissig.
Was hat ZEISSIG aber nun die letzten 8 Monate ohne Messen und Kongresse gemacht? Wie schnell kann ein mittelständisches Unternehmen auf solch eine extreme Ausnahmesituation reagieren?
„Zum einen haben wir uns auf einen schnellen Re-Start von Messen vorbereitet und uns mit den Auflagen der Gesundheitsämter und der Entwicklung von Hygienekonzepten beschäftigt. Zum anderen haben wir uns mit Hybrid-Ansätzen für Kongressveranstaltungen auseinandergesetzt, genauer gesagt mit der Gestaltung realer Begegnungsräume, ergänzt um die Möglichkeit von Online-Teilnahmen solcher Besucher und Interessenten, die z.B. wegen der Reiserestriktionen nicht persönlich anwesend sein können“.
ZEISSIG hat aber auch schon vor Jahren auf ein 2. Standbein gesetzt. Seit mehr als 15 Jahren realisiert das Unternehmen sogenannte stationären Markenwelten. „Darunter verstehen wir die räumliche Inszenierung einer Marke, die Präsentation von Produkten oder Thematischen Inhalten für einen längeren Zeitraum als ´nur´ fünf Tage Messelaufzeit“.
Neben einer Vielzahl von Rossmann-Verkaufsstellen sind in den letzten Monaten z.B. Haribo-Produktpräsenter für den Handel entstanden und auch der Haribo-Shop in Mülheim-Kärlich wurde neu ausgestattet und Anfang Oktober eröffnet.
Durch eine umfangreiche Produktionsmittelausstattung konnten auch Leistungen im Innenausbau erbracht werden. So gehören nun auch Einbauten für Unis, Schulen, Kitas, Praxen sowie Büro- oder Hotelausstattungen zum gegenwärtigen Portfolio. Egal, ob es neue Trennkonzepte, Möbelbau oder Raum-im-Raum-Lösungen sind, Ideen und Möglichkeiten sind hier vielfältig. Dazu hat das ZEISSIG-Team auch eigene Produktentwicklungen vorangetrieben – so ist inzwischen die ZEISSIG-Hygienestation in Fitnessstudios, im Einzelhandel, in Hotels und Cafés und sogar im niedersächsischen Landtag zu finden.
Und noch eine Ergänzung des Angebotsportfolios hat ZEISSIG ins Auge gefasst. Planungs- und Fertigungsprozesse von thematischen Ausstellungen, z.B. in Museen sind denen von Markenwelten sehr ähnlich. So konnte das Unternehmen auch hier seine Tätigkeiten ausweiten und arbeitet derzeit an der Umsetzung mehrerer großer und spannender Museumsprojekte, u.a. in Berlin und Hannover.
„Wir haben derzeit sehr unterschiedliche Projekte im Auftrag, die unsere Vielfalt, unsere Facetten in der Leistungserbringung aufzeigen und uns eine Weiterentwicklung ermöglichen. Trotzdem bleibt die gegenwärtige Situation durch die Unvorhersehbarkeit einer Rückkehr zur Normalität schwierig.“
Mit oder ohne Corona, es werden wieder weiterhin Begegnungsorte kreiert, inszeniert und unterstützt – vielleicht in einem anderen Kontext, aber, und das haben wir Alle die letzten acht Monate nicht nur gelernt, sondern auch gefühlt: „Nothing beats Face-to-Face“!